AW: Ausländ. Fachkräft. machen gr. Bogen u. D
Schon da, schon da, schon da ? Wo ist die Schlägerei ?
Mir ist der Fehler bereits gestern aufgefallen. Jedoch war die Stundenfrist zum Abändern um. Im Übrigen, ist das ganze Forum voll von Rechtschreib- und Grammatikfehlern. Teilweise wird nur klein geschrieben, teilweise ergeben Sätze nicht einmal einen Sinn bzw. Zusammenhang. Teilweise werden Zeiten ineinander verschachtelt (Vergangenheitsform mit Zukunfsfloskeln usw.).
Aber mir jetzt einen reinbraten wollen, wegen einem Dreher. Vermutlich bist du zur Erkenntnis gelangt, dass ich Ausländer bin bzw. einen Migrationshintergrund habe.
Soll ich dem Satz eine gewisse Art der Stigmatisierung entnehmen ?
Ich weiß nichts von einer Migration bei Dir und wenn auch, dann ist das für mich kein Anlaß, wegen diesem Fakt Dich zu bekämpfen. Ich bin kein rechter Nationalist, kein Faschist und auch kein Rassist.
Ich komme aus einer Arbeiterfamilie, bin seit Geburt durch eine Körperbehinderung gesundheitlich und sozial gehandicapt und werde von dieser westdeutschen Gesellschaft seit der Wende ständig in die Ecke verfrachtet. Ich muß mich meist ohne fremde Hilfe durchs Leben "durchbeißen".
Was ich nicht mit der Kraft meiner Hände herstellen kann, daß will ich ausgleichen durch mein gutes Allgemein- und Berufswissen. In DDR-Zeiten an gute Schul- und Berufsbildung zu kommen, war für mich keine Schwierigkeit. Ich bin wie ein Schwamm und sauge alles erreichbare Wissen - egal welcher Art - in mir ein. Man weiß nie zu welcher Gelegenheit man es wieder gebrauchen kann. Im Laufe der Zeit wird es schwierig, dieses gesammelte Wissen ständig einsatzbereit zu haben. Also muß man es systematisch ordnen und ein gutes Gedächtnis haben, wo und wie man vorhandenes Wissen wieder erreicht. Das gewußt wie eben!!!!
Das versuche ich auch mit anderen zu teilen, wenn sie daran Interesse haben. Wenn ich auf Fehler aufmerksam mache, dann soll es
nicht wie ein Bevormunden verstanden werden, sondern wie ein Angebot aus dem Fehler für das nächste Mal gelernt zu haben, es besser zu machen.
Ich halte viel vom gegenseitigem Lernen und sich gegenseitiges Ergänzen. Was der eine nicht kann, das kann vielleicht sein Nachbar.
Ich laufe bei dieser Einstellung leider auch Gefahr, schnell mal ausgenutzt zu werden. Ich halte im Berufsleben nichts vom Konkurrenzkampf zwischen Kollegen, nichts vom gegenseitigen Ausspielen und Austricksen, sondern mehr von Arbeitsteilung, kooperatives Zusammenarbeiten und wenn nötig vom Spezialisieren, aber ohne ein Fachidiot zu werden. Man muß sich aufeinander blind verlassen können - ist wie
- bei Bergleuten im Schacht oder bei Bergsteigern, die gemeinsam einen Berggipfel besteigen.
Das ist meine Einstellung zu anderen Menschen und Kollegen.
Konkurrenzkampf - das gegenseitige Ausstechen zwischen den Kollegen - nutzt nur einem - dem Unternehmer, weil er das zum Anlaß nimmt, sich unter all den fähigen Arbeitskräften, den billigsten Arbeitnehmer rauspicken zu können - eben ganz in seinem Sinne, Profit auf Kosten seiner Belegschaft zu erzielen, diesen Profit nicht zu teilen, sondern in die eigene Tasche zu stecken. So in etwa läuft Privatwirtschaft - nur zum Eigennutz eines Einzigen oder einer kleinen Gruppe von Besitzenden, die ihren Hals nicht voll bekommen und unersättlich bleiben.
Wenn Du die christliche Religionsgeschichte nicht mit der Muttermilch verordnet bekommen hast, dann kann ich das Rechtsschreibproblem nachvollziehen. Aber normalerweise gehört sowas zum Allgemeinwissen wie diese Heiligenpappnasen zu schreiben sind.
Ich stimme Dir zu, daß ein nachträgliches Korrigieren nur bis zu einer nachwirkenden Zeit von 60 Minuten läuft und danach geht nichts mehr. Wie soll man da Lernen können?
Umgekehrt mache ich garantiert jede Menge Fehler in der Anwendung einer Fremdsprache in Wort und Schrift. Ich bin an die 40 Jahre aus der Oberschule, Lehrausbildung und Studium raus, wo ich praktisch Schul-Russisch und Schul-Englisch anwendete.
Unter Praxisbedingungen stehe ich garantiert heute wie der Ochs vorm Tor und verstehe nur Bahnhof. Wenn man was schriftlich in einer Fremdsprache erhält, kann man in Ruhe mit Wörterbuch übersetzen, um den Bedeutungsinhalt eines Schriftsatzes zu verstehen, aber im wechselseitigem Dialoggespräch könnte ich schlagfertig mit Antworten nicht reagieren. Wenn man nicht täglich trainiert, muß man erst wieder vom Grund auf wieder alles reaktivieren. Es ging nur viel schneller, weil es eine Wiederholung ist, man sich an Vieles erinnert.
Ich bin davon ausgegangen, daß Du ein waschechter, westdeutscher, bibelfester Altgermane bist, der schludert, nichts vom Lernen hält, aber gerne mit englischen Schlagworten um sich schmeißt, um weltgewandt auf andere zu wirken, aber nicht mal das Einfachste beherrscht - die eigene deutsche Muttersprache.
Gegen solches arrogante Auftreten reagiere ich allergisch, zumal solche Leute häufig die Bedeutung des Fremdsprachbegriffs nicht mal kennen.
Bei mir ist es so:
Wenn ich was nicht kenne, es mich aber interessiert, dann forsche ich dem Unbekanntem nach und will Alles darüber wissen, egal ob es von Bedeutung oder nebensächlich ist. Da lasse ich nicht locker.
Lernen ist wie das Sammeln von Mosaiksteinchen:
Wenn man Stein um Stein richtig aneinanderlegt, ergibt sich nach einiger Zeit ein großes Gesamtbild und man hat wieder was begriffen und kann es in die richtigen Zusammenhänge einordnen.
Wenn ich bei Zeitgenossen sehe, daß sie so in den Tag hineinleben, Zeit totschlagen und ihr Wissen nicht erweitern (wollen), dann fehlt mir das Verständnis dafür.
Ich bin der Meinung, wenn jeder dem Lernen so aufgeschlossen wäre wie ich es beschreibe, dann hätten wir schneller beiderseitiges Verständnis, können Hintergründe und Zusammenhänge besser nachvollziehen, auch wenn sie aus anderen Kulturkreisen kommen.
Ich sehe den Zuzug von ausländischen Bevölkerungsgruppen nach dieses westdeutsche Großkotzgermanien
nicht als soziale Gefährdung meiner Existenzgrundlage an, daß die mir in meinen Lebensansprüchen und beruflichen Chancen was wegnehmen würden. Ich betrachte das Kernenlernen einer anderen Zivilisation und Kultur als eine Bereicherung an.
Da halte ich es mit dem Schriftsteller der deutschen Aufklärung -
Gotthold Ephraim Lessing und seiner
Ringparabel im
"Nathan der Weise".
Der Kerngedanke der Ringparabel ist, daß alle Menschen - egal welcher Herkunft, Rasse, Hautfarbe, Alter, Geschlecht, Gesundheitszustand, nationalen Zugehörigkeit usw. - die gleichen Existenzrechte haben und man sich gegenseitig respektiert, anerkennt und zueinander solidarisch verhält, wenn der andere in Not und Bedrängnis ist.