Hartzeola
StarVIP Nutzer*in
Startbeitrag
- Mitglied seit
- 10 August 2011
- Beiträge
- 10.202
- Bewertungen
- 3.449
Callcenter kosten den Staat jährlich 36 Millionen Euro - SPIEGEL ONLINEVon Yasmin El-Sharif
Die umstrittene Callcenter-Branche wächst - auch dank großzügiger Subventionen der Bundesregierung: 2011 flossen rund 36 Millionen Euro in den Sektor. Der Großteil waren Hartz-IV-Leistungen an Beschäftigte, deren Lohn nicht zum Leben reicht.
Hamburg - Miese Bezahlung, starke Fluktuation, kaum Tarifbindung - die Callcenter-Branche hat eines der schlechtesten Images in der deutschen Arbeitswelt. Dennoch wächst sie Jahr für Jahr weiter. Inzwischen arbeitet rund eine halbe Million Menschen in dem Sektor. Ein Boom, für den die Bundesregierung offenbar entscheidend mitverantwortlich ist, wie aus einer Antwort des Arbeitsministeriums hervorgeht auf eine Kleine Anfrage der Linken-Fraktion im Bundestag. Die Antworten liegen SPIEGEL ONLINE vor.
Bedenklich ist vor allem ein Punkt: Der größte Anteil der staatlichen Gelder fließt Regierungsangaben zufolge an Callcenter-Beschäftigte, deren Lohn nicht zum Leben reicht. So stockte die Bundesregierung 2011 den Lohn von Mitarbeitern der Branche mit 32,7 Millionen Euro mit Hartz-IV-Leistungen auf. Zwar arbeiten in Callcentern viele in Teilzeit oder als Minijobber. Aber selbst Vollzeitbeschäftigte erhielten den Angaben zufolge durchschnittlich 461 Euro pro Monat, weil sie sonst unter das Hartz-IV-Niveau gefallen wären.