Arbeitslosigkeit zerstört Persönlichkeit zusehends - Psyche verändert sich

Leser in diesem Thema...

Der deutschnationale Arbeitsfetisch glorifiziert das Untertanendasein der Lohnarbeit aber nicht minder zum sinnstifftenden Lebensinhalt.

Wen wunderts dann, wenn Jugendliche und junge Erwachsene in irgendwelche extremistische Szenen abdriften?

Diese Leute merken dann zwar, dass dieses Land eiskalt ist, weil es die Unternehmer im Griff haben, begreifen aber nicht, dass sie sich an Ort und Stelle bei den Unternehmern selbst wehren müssen.Wie auch immer.

Der protestantische Arbeitsfetisch gepaart mit der für deutsche Unternehmer typischen Geringschätzung für Menschen, die ihnen eigentlich anvertraut sind, hat immerhin Rechtsradikale, Islamisten und Zuwanderer hervorgebracht, die sich zurückziehen und desintegrieren, weil sie diesen Mist nicht aushalten. Herzlichen Glückwunsch.

Aber das wird sich in diesem Land nie ändern, da bin ich mir sicher.


Ich hatte mich niemals anlocken lassen von den extremistischen Szenen , sondern den Unternehmern, die mich am liebsten mittellos gesehen hätten, weil ich ihre schrecklichen "Angebote" abgelehnt habe oder aber schenbar angenommen habe, um ihnen materiellen Schaden zuzufügen, eben die Harke gezeigt. DAS ist dann die richtige Lösung, aber eben nicht, sich depressiv werden zu lassen oder in eine extremistische Gruppe zu gehen.

Vielleicht muss man aber auch erst älter sein, um das zu begreifen???

Wobei, lieber arm ohne Arbeit als arm mit Arbeit.

Wenn das endlich mal alle Betroffenen begreifen würden.
 
AW: Für Deutschland keinen Finger krumm


Diese Möglichkeiten haben aber nicht alle. Das ist schön für dich, dass es dir damit gut geht. Den meisten geht es schlecht und das ist halt ein Ergebnis mehrerer empirischer Studien. Entsprechendes gilt für schlechte Arbeitsbedingungen.

Das Prädikat neoliberal ist hier völlig fehl am Platze. Schön, wenn man anders sehen kann. Vielleicht magst du uns ja mitteilen, wie du das einrichten konntest?

Meine Symptomatik hat sich mit der Arbeitsaufnahme deutlich verbessert. Durch den Verdienst habe ich vielleicht sogar die Möglichkeit, meine Lebensumstände zu verbessern. Das bleibt schwierig, aber ohne Einkommen ist es so gut wie unmöglich. Eine selbständige Tätigkeit wäre mit meiner Behinderung kaum möglich. Versucht habe ich das auch mal.

Jezt habe ich eine Art Mittelweg. Ich arbeite halbe Tage, die Arbeit macht überwiegend Spaß und lenkt mich von anderen Problemen ab.

Wobei, lieber arm ohne Arbeit als arm mit Arbeit.

Das geht ja nicht ganz auf. Mit Arbeit ist man immer etwas weniger arm und fremdbestimmt. Das heißt natürlich nicht, dass man jeden Lohn akzeptieren sollte.
 
AW: Für Deutschland keinen Finger krumm

 
AW: Für Deutschland keinen Finger krumm

Ist es eben nicht, wenn man Neoliberalismus als Privilegierung weniger Reicher auf Kosten der großen Mehrheit definiert.

Da ist was dran, auch wenn die Definition natürlich zu kurz gegriffen ist, aber wo ist nun die Verbindung zu dieser Studie? Darf man nun die Lebenbedingungen von Erwerbslosen nicht mehr beschreiben, ohne dass der Stammtisch sie mit dem ideologischen Kampfbegriff neoliberal belegt.

Die einzige Problematik, die ich sehe, ist dass man daraus eine Art Therapie der einzelnen Elos ableiten könnten, damit sie wieder arbeitsfähig werden. Dagegen würden sich die Autoren m.E. aber selbst verwehren.
 
AW: Für Deutschland keinen Finger krumm

Da ist was dran, auch wenn die Definition natürlich zu kurz gegriffen ist, aber wo ist nun die Verbindung zu dieser Studie? Darf man nun die Lebenbedingungen von Erwerbslosen nicht mehr beschreiben, [...]

Natürlich darf man das, aber es stellt sich die Frage, ob man das überhaupt noch kann? Arbeitslosigkeit ist heute wohl nicht zu beschreiben, ohne das SGB II zu erwähnen. Da ist nebenbei der "tolle" Kampfbegriff "Hartz IV" noch gleich mit raus gefallen. Das ist nun mal ein zutiefst neoliberales Gesetz, das die Menschen in nützliche und unnütze einteilt.
 
AW: Für Deutschland keinen Finger krumm


Welches andere, griffigere Schlagwort fiele Dir denn für diese Zeit gerade ein? An Stammtischen kursieren ganz andere Floskeln: "macht sich ´nen faulen Lenz auf Kosten der Allgemeinheit"? - "Hat sich aufgegeben."

"Therapie". Ich glaube nicht, dass die Millionen Elos eine Therapie, um "wieder arbeitsfähig zu sein", brauchen. Sonst müsste sich der Stammtisch wirklich Gedanken machen.
 
Es ging darum, ob die im ersten Beitrag zitierte Studie "neoliberaler Stuss" ist.

Abgesehen davon leben wir nicht in einer neoliberalen Gesellschaft. Das ist eine Utopie, genauso wie Sozialismus.

Selbst die marktradikalen Interessenvertretungen (fdp, bdi etc.) fordern für ihre Klientel staatliche Protektion und Vergünstigungen. Dann das Beamtensystem mit seinen perversen Auswüchsen. Das wäre nach der neoklassischen Theorie alles tabu.
 
@en jordi: Wie würdest du denn die Marktgläubigkeit der Mainstream-Ökonomie, die fast schon religiöse Züge trägt, anders nennen wollen?
 
@en jordi: Wie würdest du denn die Marktgläubigkeit der Mainstream-Ökonomie, die fast schon religiöse Züge trägt, anders nennen wollen?

Pervers!

Es ist eine Art Staatssozialismus für Pivilegierte (Beamte, Ärzte, Apotheker, Juristen, Politiker ...), auf die Marktkräfte verweist man nur, wenn die breite Masse mal wieder den Gürtel enger schnallen oder dem Verkauf des Tafelsilbers (steuerlich finanzierte Infrastrukturen) zustimmen soll.
 

Nein, der Neoliberalismus ist keine Dystopie.

https://www.nachdenkseiten.de/upload/pdf/neoliberal_2010.pdf

Diese Möglichkeiten haben aber nicht alle.

Doch, jeder Mensch hat die Möglichkeit sich dem System zu verweigern, aber nicht jeder Mensch ist bereit auch mit den Konsequenzen zu leben.

Vielleicht magst du uns ja mitteilen, wie du das einrichten konntest?
Nun, Mensch muss schon sehr unkreativ und fantasielos sein, um die Gefahr einer möglichen Sanktion nicht abwehren zu können. Jedes System hat auch seine Lücken, und diese gilt es konsequent auszunutzen. Das System mit den eigenen Waffen schlagen, oder frei nach Rosa Luxemburg - das Bestehende von innen heraus zersetzen.

Lohnarbeit sabotieren - smash capitalism!
 
AW: Für Deutschland keinen Finger krumm


Na ja, das wird leider nur belächelt werden, wenn eine Handvoll Menschen sich ausklinken. Veränderung wird nur im Konsens stattfinden. Wo du die NDS zitierst, A.Müller sieht darin Chance, an die Wertvorstellungen der Konservativen zu appelieren.

Darum ging es mir nicht. Wie schaffst du es soziale Netzwerke aufrecht zu erhalten, in einem annehmbaren Umfeld zu wohnen, gesund zu bleiben etc.?
 
Ich sehe es wie BurnsTorn, es gibt sowohl bei Arbeitenden, als auch bei Arbeitssuchenden solche möglichen Ausfälle.

Man soll es sich nicht zu doll zu Herzen nehmen, wenn man unverschuldet arbeitslos geworden ist, da hilft dann der Staat, aber es ist auch immer noch gut, wenn man weiß, das man lieber wieder selber für das Einkommen sorgen will, und nichtmehr vom Staat abhängig sein möchte. Aber schämen sollte man sich nie, das wird noch viel schlimmer werden in den nächsten 10-20 Jahren, und manche werden sich umschauen, die jetzt noch gegen Arbeitslose hetzen, wenn sie selber mal betroffen sein werden. Irgendwann wird es leider normal sein, das man ganz normal sagen kann, oder wohl eher muss, das man arbeitslos ist, ohne sich anschließend in einer Duckhaltung verkriechen zu müssen

Solange man nicht sagt, alla Wowi; Ich bin arbeitslos, und das ist auch gut so, bzw. stört nicht, ist alles gut, bzw. ist kein Grund da sich zu schämen oder sich schlecht zu fühlen.

Und bei den Arbeitenden gibt es auch viele, die ihre Persönlichkeit kaputtmachen, vor allem diejenigen, die für ihr Unternehmen 25 Stunden am Tag verfügbar sein wollen, obwohl der Tag nur 24 Stunden hat.
 
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