Arbeitslosigkeit zerstört Persönlichkeit zusehends - Psyche verändert sich

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BiancaBerlin

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Der durch Arbeitslosigkeit verursachte psychische Schaden ist größer als bisher angenommen. Zu diesem Schluß kommt eine aktuelle Studie der University of Stirling. Demzufolge leidet nicht nur das persönliche Wohlbefinden unter der Arbeitslosigkeit, sondern auch der Persönlichkeitskern verändert sich ungünstig. [...]

Link zum Artikel: Arbeitslosigkeit zerstört Persönlichkeit zusehends

Na toll... Sollen wir uns gleich von der Brücke stürzen? :icon_rolleyes:
 
Glaub ich nicht! Das Gefühl der Nutzlosigkeit vielleicht. Ein bedingungsloses Grundeinkommen könnte das ändern.
 
Zu bedenken ist dabei aber auch:

Studie: Lohnzahlungen verursachen Milliardenschäden für deutsche Unternehmen


Donnerstag, 21. August 2014
Studie: Lohnzahlungen verursachen Milliardenschäden für deutsche Unternehmen
33.7K503
Hamburg (dpo) - Schon lange haben Wirtschaftsverbände gewarnt, jetzt bestätigt eine unabhängige Studie den Verdacht: Lohnzahlungen an Arbeitnehmer fügen deutschen Unternehmen jährlich Schäden in Milliardenhöhe zu. Zu dieser Feststellung kam das Institut für Wirtschaftsökonomie in einer großangelegten Studie, in deren Zuge mehr als 3000 hiesige Betriebe und Unternehmen unter die Lupe genommen wurden

Der Postillon: Studie: Lohnzahlungen verursachen Milliardenschäden für deutsche Unternehmen
 
Was ist denn das für ein mieser Artikel? Sicher ist Erwerbslosigkeit nicht schön. Aber liegt das nicht zuletzt an Demütigung und Stigmatisierung der Elos? Was ist mit den Menschen, die ebenfalls nicht erwerbstätig sind, sich aber nicht in den Klauen der Bürokratie befinden? Und was mich erst Recht auf die Palme bringt:

Nun fanden die Forscher heraus, dass bei Menschen, die Erfahrungen mit Arbeitslosigkeit gemacht haben, das Pflichtbewusstsein, das Verständnis gegenüber anderen sowie die Offenheit stark reduziert werden. Erwerbslose agieren weniger rücksichtsvoll und verständnisvoll.

Hallo? Gilt das nicht mindestens genauso für JC-Mitarbeiter?

Nachtrag: Vor allem impliziert diese Studie ja, die Erwerbstätigkeit würde die Menschen automatisch zu besseren, rücksichtsvolleren und verständnisvollen Menschen formen! Tatsächlich sollte man sich über jeden Erwerbstätigen freuen, der es schafft, sich diese Eigenschaften zu erhalten...
 
Nee, nicht wir.
Vielleicht sollte man einige der verantwortlichen Politiker auf die Brücke bringen.

Gr
IchHabsSoSatt
 
Mensch, sind die langsam dort.

Politik nimmt daher eine Schlüsselrolle in der Gesellschaft ein, indem sie versuchen muss, die Arbeitslosigkeit niedrig zu halten und den Arbeitslosen große Unterstützung angedeihen zu lassen", meinen die Autoren abschließend.

Maßnehmen, Maßnahmen, Maßnehmen ...
 
:dank: für Deinen Beitrag, Jaskolki77. Leider gibt es in diesem Unterforum keine "Bedanken"-Funktion.
 
Der durch Arbeitslosigkeit verursachte psychische Schaden ist größer als bisher angenommen. Zu diesem Schluß kommt eine aktuelle Studie der University of Stirling. Demzufolge leidet nicht nur das persönliche Wohlbefinden unter der Arbeitslosigkeit, sondern auch der Persönlichkeitskern verändert sich ungünstig. [...]

Link zum Artikel: Arbeitslosigkeit zerstört Persönlichkeit zusehends

Na toll... Sollen wir uns gleich von der Brücke stürzen? :icon_rolleyes:

Begreife ich nicht. Ich fühlte mich regelrecht erlöst von Unternehmerbrut und miesen Arbeitsbedingungen (gilt nicht für die 30 Jahre zuvor, bis ich meine anständige Arbeitssstelle verlor( was ich etwas(!!) schade fand, aber eben absolut nicht als Katastrophe, da die Arbeitsbedingungen auch da zunehmend ätzender wurden, war nur gut bezahlt, fast neutral schon fand ich den Abschied), sondern um den Dreck der nächsten 5 Jahre, als die deutsche Arbeitswelt zu einem Freiluftguantanamo wurde, was sich nicht verändert hat, sondern eher noch übler wurde, was ich auch heute so mitbekomme von Arbeitnehmern)
Mein Persönlichkeitskern hat sich so keinesfalls zum Negativen verändert, im Gegenteil. Ich brauche diesen ganzten Müll deutscher Firmen beim besten Willen nicht mehr.

Die Persönlichkeitsstruktur wurde seit jeher als konstant betrachtet. Nun fanden die Forscher heraus, dass bei Menschen, die Erfahrungen mit Arbeitslosigkeit gemacht haben, das Pflichtbewusstsein, das Verständnis gegenüber anderen sowie die Offenheit stark reduziert werden. Erwerbslose agieren weniger rücksichtsvoll und verständnisvoll. Diese Veränderungen werden größer, je länger die Arbeitslosigkeit anhält.

So ein Blödsinn. In den betrieben gibt es obendrauf zu "unternehmerfreundlichen" Arbeitsbedingungen mittlerweile -- ganz im Sinne der Unternehmer-- eine absolute Unkultur des gegenseitigen Belauerns, Antreibens und eine Antisolidarität, die sich gewaschen hat. Rücksichtslosigkeit und Hinterlistigkeit lernt man eher bei deutschen Arbeitgebern als in der Arbeitslosigkeit.

Dass es in Jobcentern mehr und mehr Ausraster gibt, hat eher damit zu tun, dass die SB dort gegenüber den Hilfesuchenden so auftreten, wie es die Unternehmer wünschen, um billiges Menschenmaterial (Unternehmersprech) in den Markt zu treiben.
 
Da is ja gut, daß wenigstens die Eliten aus Politik und Wirtschaft so ein weiches und soziales Herz haben.
 
... Dass es in Jobcentern mehr und mehr Ausraster gibt, hat eher damit zu tun, dass die SB dort gegenüber den Hilfesuchenden so auftreten, wie es die Unternehmer wünschen, um billiges Menschenmaterial (Unternehmersprech) in den Markt zu treiben.

Das kommt Dir nur so vor. :biggrin:

"Einige Patienten werden immer aggressiver", berichten ein Duisburger Facharzt und eine seiner Medizinischen Fachangestellten. ... Ärzte zählen zu den besonders gefährdeten Berufsgruppen – nur Polizisten und das Personal in der Psychiatrie werden noch häufiger attackiert. Jedes Jahr werden in Deutschland durchschnittlich zwei Ärzte von Patienten schwer verletzt oder getötet. Damit steht Deutschland im internationalen Vergleich noch gut da, doch die Schwere und Häufigkeit schwerer Gewalttaten scheint auch hierzulande zuzunehmen. Zu dieser Einschätzung kommt zumindest der Psychiater Dr. Bernhard Mäulen ...

https://www.kvno.de/60neues/2014/14_02_gewalt/index.html
 
Da is ja gut, daß wenigstens die Eliten aus Politik und Wirtschaft so ein weiches und soziales Herz haben.

https://www.youtube.com/watch?v=41t37r_svsY

So wie die Unternehmer in diesem Film... Schade, dass das Orignal von 1950 (DDR) nicht mehr auf YT existiert. Da wurde das Wesen des deutschen Unternehmers noch sehr viel gründlicher und ehrlicher herausgearbeitet.

Wilhelm Hauff nahm 2015 schon vorweg.



https://www.youtube.com/watch?v=BRFj3k_L_tY
Das Hörbuch nach Hauff.. Hörenswert....

https://www.youtube.com/watch?v=01076KXsk2c

Schon etwas älter, aber aktuell. Wer sich das alles anhört, dessen Psyche wird sicher keinerlei Knacks mehr erleiden, wenn die Person arbeitslos ist und weg von den Ausbeutern.

Eine Veranstaltung der RedicalM Göttingen 2010

Der Kapitalismus ist schon im Normalzustand eine Katastrophe. Es gibt ihn nicht ohne stetig wachsende Ausbeutung von Arbeitskräften und Natur. Er lässt sich nicht zähmen oder mit Reformen in eine humane Gesellschaft überführen. Menschen werden durch ihn in die Armut gedrängt, leiden und sterben.

Wo also ist heute das Korrektiv gegen das selbstherrliche Agieren von Politik und Wirtschaft? Was ist aus all den linken Hoffnungen geworden? Wie kann linke Intervention und Organisierung heute überhaupt aussehen? Welche Perspektiven haben soziale Bewegungen heutzutage?
 
Da hätte die Politik sicher nichts dagegen.

Aber hallo. Ihr sollt doch als Reserve und abschreckendes Beispiel dienen, die Lohndumping und die Bereitschaft, zu Hungerlöhnen zu arbeiten, erst möglich machen.

Das Thema ist allerdings nicht ganz neu:

"Arbeitslosigkeit ist ein Gewaltakt. Sie ist ein Anschlag auf die körperliche und seelisch-geistige Integrität, auf die Unversehrtheit der davon betroffenen Menschen. Sie ist Raub und Enteignung der Fähigkeiten und Eigenschaften, die innerhalb der Familie, der Schule und der Lehre (vorausgesetzt, diese Ausbildungsstufe wird überhaupt noch erreicht) in einem mühsamen und aufwendigen Bildungsprozess erworben wurden und die – von ihren gesellschaftlichen Betätigungsmöglichkeiten abgeschnitten – in Gefahr sind, zu verrotten und schwere Persönlichkeitsstörungen hervorzurufen.“
(O. Negt, Arbeit und menschliche Würde)


Dabei muss Erwerbslosigkeit ja nicht gleichbedeutend mit Arbeitslosigkeit sein. Einige haben vielleicht einen Garten, eine gute Familie oder ein Hobby und können sich sinnstiftend beschäftigen. Dazu gehört natürlich auch immer etwas Glück ...
 
ohne den Artikel gelesen zu haben, allein vom Thread-Titel her

man müsste sich ja fragen, wie zerstört Erwerbstätigkeit bei den Leuten etwas .... nichts sagen dürfen, Mobbing entweder mitmachen oder irgendwann selbst gemobbt werden, ungerecht Empfundenes mitmachen oder gekündigt werden, nichts sagen / sich beschweren dürfen, sonst gilt man gleich als arbeitsfaul, nicht krank werden dürfen sonst steht man auf der nächsten Kündigungsliste ...

hinter jeder Forschungs-Studie muss man auch sich überlegen, welche Interessensgruppe dahinter steht - denn Forschung will ja auch von Dritten und Vierten bezahlt werden, sonst können die meisten Forscher nicht forschen :/
 
hinter jeder Forschungs-Studie muss man auch sich überlegen, welche Interessensgruppe dahinter steht - denn Forschung will ja auch von Dritten und Vierten bezahlt werden, sonst können die meisten Forscher nicht forschen :/

Und welche Interessen vermutest du nun hinter dieser Studie?

Der Mainstream in der Psychiatrie und Psychotherapie geht in die Richtung, dass der Einzelne sich ändern, widerstandsfähiger werden oder halt Tabletten fressen müsse.

Da bin ich für jeden Hinweis dankbar, der auf die Folgen von prekären Lebensumständen auf die Gesundheit hinweist.

Das schlechte Arbeitsbedingungen ähnliche Folgen haben, wird niemand abstreiten.

Der Mensch braucht eine Aufgabe. Das ist nach unseren gesellschaftlichen Konventionen durch die Arbeit abgedeckt und sehr vielen fällt es schwer, das in Frage zu stellen.
 
Der Mainstream in der Psychiatrie und Psychotherapie geht in die Richtung, dass der Einzelne sich ändern, widerstandsfähiger werden oder halt Tabletten fressen müsse.

§Widerstandsfähiger ja: Gegen diese Gesellschaft. Nachher muss ich einen Freund in der Psychiatrie besuchen, der den Druck im Unternehmen nicht mehr ertragen hat und sich Tabletten eingeworfen hatte und der nun monatelang irgendwo drin sitzt, getarnt irgendwie als "REha".Immerhin DARF man ihn besuchen am Wochenende, nach Wochen.

Na denn Prost.
 
Die Persönlichkeitsstruktur wurde seit jeher als konstant betrachtet. Nun fanden die Forscher heraus, dass bei Menschen, die Erfahrungen mit Arbeitslosigkeit gemacht haben, das Pflichtbewusstsein, das Verständnis gegenüber anderen sowie die Offenheit stark reduziert werden. Erwerbslose agieren weniger rücksichtsvoll und verständnisvoll. Diese Veränderungen werden größer, je länger die Arbeitslosigkeit anhält.
"Die Resultate der Studie legen nahe die Idee aufzugeben, dass unsere Persönlichkeit unveränderlich ist.

Hm, weiß ich nicht, ob alle immer dachten und denken, dass die Persönlichkeit konstant ist. Hat man Erfolg im Job, blüht man auf, hat man es nicht, kann man mürrisch werden oder bleibt passiv und macht sein Ding oder man schläft innerlich ein und funktioniert nur noch (Bore out, die innere Kündigung) - das ist alles bekannt.

Warum soll da gerade Arbeitslosigkeit im Besonderen die Persönlichkeit verändern? Beruflicher Erfolg wie nicht-Erfolg tut das genauso.

Nicht-Erfolg meine ich kann genauso frustriert und grob machen und rücksichtlos und desinteressiert gegenüber werden lassen wie es Arbeitsosigkeit unterstellt wird. Manche mutieren auch nur zu Mauerblümchen und sagen nichts mehr.

Erfolg kann womöglich erst durch Rücksichtslosigkeit möglich gemacht werden??
Damit wird deutlich, dass die Effekte von Arbeitslosigkeit nicht nur eine ökonomische Komponente haben.

Für die ökonomische, also die wirtschaftliche ( = GELD von Dritten und Vierten) Komponente, da sorgt nicht die Arbeitslosigeit für, sondern die Jobcenter mit ihrem Schikanier und Zwangsverhalten und der Untergrabung der Eigenständigkeit eines als vor dem Gesetz mündig geltenden Erwachsenen. Der Staat sorgt für die ökonomische Belastung, bspw. indem die Betroffenen den Gesundheitsapparat in Anspruch nehmen müssen.

Wenn man sich hierzulande schon ängstlich fragen muss: oh je, ich / meine Tochter / xy hat jetzt einen Mini-Job - wie reagieren die verfluchten Ämter drauf? Was wird mir jetzt gekürzt und am besten gleich alles gestrichen?? Bei soviel Angst und sovielen Steinen in Weg gelegt DURCH DEN STAAT wundert mich der Zermürbungsglaube durch Arbeitslosigkeit nicht.

ja, das ist richtig, der einzelne sollte da selbst an sich und seiner Einstellung zu allem arbeiten und versuchen, seinen Weg zu finden, bei dem er den geringstmöglichen Schaden davon trägt und sei es, sich mit seiner Arbeitslosigkeit zu arrangieren und Strategien psychisch wie praktisch zu finden, dass ihm / ihr das JC nicht mehr so auf die Nüsse psychisch geht und auch dass einem das, was Nachbar unbekannt xy anno dazumal glaubt zu sagen zu haben, und bloß keine Tabletten fre*en, wenn es nicht wirklich nötig ist - und auch hierfür sich genauestens informieren, wenn es möglich ist.

ja, meinetwegen hat auch die Politik ein Quentchen Verantwortung, ich weiß es nicht, schließlich will Politik auch wirtschaftlich die Nase vorn habe, dass garantiert ja einen gewissen Wohlstand ... da bin ich aber überfragt.

also, Gerhard Hüther und viele andere haben sich zum Thema ja auch schon geäußert.

Alles schön und gut und richtig teilweise. Die Verantwortung jedes Einzelnen für einen selbst sollte man auch nicht unterschätzen. Auch nicht die Möglichkeiten, die jede,r hat oder haben könnte und bloß noch nicht kennt, die man erst noch herausfinden müsste, sollte, könnte - wie bspw. sich über Gesetz und Möglichkeiten in Bezug auf das JC schlau zu machen.

hm, ja, welche Lobby hinter dem oben stehenden Artikel stehen könnte, weiß ich auch nicht. Vielleicht eine, die noch im Aufbau ist und sich erschaffen möchte?

ok, sorry - ich glaube, der Artikel könnte auch sensibel machen wollen für die Veränderungen eines Arbeitslosen. Und dies in den Blick der Erwerbstätigen zu bringen, dass der elo nicht immer noch zusätzlich geschädigt wird bei unfreiwilliger Arbeitslosigkeit.
 
§Widerstandsfähiger ja: Gegen diese Gesellschaft. Nachher muss ich einen Freund in der Psychiatrie besuchen, der den Druck im Unternehmen nicht mehr ertragen hat und sich Tabletten eingeworfen hatte und der nun monatelang irgendwo drin sitzt, getarnt irgendwie als "REha".Immerhin DARF man ihn besuchen am Wochenende, nach Wochen.

Na denn Prost.

Da "sitzt" er aber freiwillig. Die Rehaeinrichtung kann man sich auch aussuchen. Es soll ja auch gute geben. Akutpsychiatrie dagegen ist meist ein einziges Ruhigstellen und Verwahren.

Ich bin auch reif für die Anstalt, kann das aber nicht mit meiner neuen Arbeitsstelle vereinbaren.
 
Für Deutschland keinen Finger krumm

Was für ein neoliberaler Stuss im Duktus der Arbeitsreligion.

Ich hatte meine Arbeitslosigkeit selbst gewählt. Warum? Weil ich es leid war mein Leben als Befehlsempfänger und Lohnsklave zu fristen und meine Lebenszeit viel zu kostbar ist, um sie den neofaschistischen Verwertungsmechanismen im Kapitalismus als niederes Dasein zu vergeuden. Seit dieser Entscheidung geht es mir so gut wie nie zu vor. Nun bin ich mein eigener Cheffe. Entscheide selbst wann (und vor allem für wen und was) ich aufstehe und teile meine Zeit nach Belieben ein. Nie wieder Lohnsklaverei!

Die “Arbeit” ist ihrem Wesen nach die unfreie, unmenschliche, ungesellschaftliche, vom Privateigentum bedingte und das Privateigentum schaffende Tätigkeit.
Der Arbeiter fühlt sich daher erst außer der Arbeit bei sich und in der Arbeit außer sich. Zu Hause ist er, wenn er nicht arbeitet, und wenn er arbeitet ist er nicht zu Haus. Seine Arbeit ist daher nicht freiwillig, sondern gezwungen, Zwangsarbeit. Sie ist daher nicht die Befriedigung eines Bedürfnisses, sondern sie ist nur ein Mittel, um Bedürfnisse außer ihr zu befriedigen. Ihre Fremdheit tritt darin rein hervor, daß, sobald kein physischer oder sonstiger Zwang existiert, die Arbeit als eine Pest geflohen wird.

(Karl Marx, Ökonomisch-philosophische Manuskripte, 1844)


Staat. Nation. Kapital. S c h e i s s e.

Für das Recht auf Faulheit!
 
Die Studie gilt für Arbeitslose in England, oder wo auch immer das ist.
Hängt ja stark davon ab, wie akzeptiert Arbeitslosigkeit in der jeweiligen Gesellschaft ist.

Tja, und wenn man von einer Gesellschaft an den Rand getrieben wird (durch das Ausschließen aus dem sozialen Leben durch Geldmangel oder durch Diskriminierung anderer Art), so kann man irgendwann anfangen, sich auch so zu benehmen. Dann kommt Lebensfrust auf.

Sorry, aber für so eine Erkenntnis brauche ich keine Studie.
 
Die Studie gilt für Arbeitslose in England, oder wo auch immer das ist.

Der deutschnationale Arbeitsfetisch glorifiziert das Untertanendasein der Lohnarbeit aber nicht minder zum sinnstifftenden Lebensinhalt.

Hängt ja stark davon ab, wie akzeptiert Arbeitslosigkeit in der jeweiligen Gesellschaft ist.

Und es hängt ebenso davon ab, inwiefern sich Erwerblose das "Ohne Arbeit bist Du nichts"-Dogma, welches den Erwerbslosen stets eingetrichtert wird, selbst aneignen oder in Frage stellen.

Tja, und wenn man von einer Gesellschaft an den Rand getrieben wird (durch das Ausschließen aus dem sozialen Leben durch Geldmangel oder durch Diskriminierung anderer Art)...

Das ist der Haken an der Sache, welcher den kapitalistischen Arbeitszwang nährt. Wobei, lieber arm ohne Arbeit als arm mit Arbeit.
 
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