Hallo,
ich bin neu hier und habe natürlich ein (für mich riesengroßes) Problem:
Ich war einmal verheiratet und wegen der Erziehung meiner Kinder teilzeitbeschäftigt. Ich bin von meinem Mann wegen Gewalt in der Ehe weg. Nach meinem Auszug hat er mich über ein Jahr bedroht und verfolgt.
Ich erhielt keinerlei Hilfe, es wurde als Ehestreitereien abgetan. Ich war mir nirgendwo sicher und damit fingen meine Angstzustände und Depressionen an. (ich sollte noch erwähnen, dass ich seitdem zu meinem Teilzeitlohn ALG II erhalte) Ich ging zum Psychiater und hatte Psychotherapie.
Seit gut einem Jahr kam ich alleine zurecht. Jedenfalls war alles nicht mehr so schlimm. Ich hatte mir mein regelmäßiges Leben eingerichtet und diese Regelmäßigkeit gab mir Halt.
Natürlich sollte ich mir eine Vollzeitbeschäftigung suchen. Das war mir klar, wollte ich auch, ich wollte niemals Geld schmarotzen. Der Arbeitsmarkt ist nicht prickelnd. Meist werden eh Teilzeitstellen angeboten oder befristete, ich fand nichts.
Mein Druck nahm wieder zu. Meinem Arbeitgeber konnte ich ja nichts erzählen. Bevor ich eine neue Stelle hätte, hätte er schneller eine neue Kraft für mich. Somit war ich während meiner Arbeitszeit berufstätig und danach die Arbeitslose. Während der Arbeitszeiten vermied ich es, wo nur möglich, mit Kollegen zu sprechen, nur um mich nicht zu verplappern.
Bei Terminabsprachen zwecks Vorstellungsgespräch, wenn ich wegen meiner Arbeit nicht konnte, wurde ich oft angemeckert, ob ich denn nun eine Arbeit suche, wenn ich keine Zeit für ein Vorstellungsgespräch hätte.
Hatte ich es mal zu einem Vorstellungsgespräch geschafft, kam der nächste Anpfiff, weil ich meinen derzeitigen Arbeitgeber nicht nennen wollte.
Dieses *Doppelleben* begleitet mich ständig.
Jetzt vor kurzem hatte mein Vater wieder eine schwere Krebsoperation. Es gab Komplikationen und ich wollte ihn besuchen. Nur wohnt er 300 km entfernt. Natürlich war bei der ARGE am Telefon ständig besetzt, um meine Ortsabwesenheit zu melden. Als ich genau diese Situation schon einmal hatte, wurde ich unhöflich gefragt, warum ich mich so kurzfristig abmelde *haha* Mein Vater sucht sich seine Operationszeiten nicht selbst aus. Jedenfalls wurde meine Angst bei jedem Wählversuch größer, bis ich schließlich aufgab und nicht fuhr.
Im Januar bekam ich ein Schreiben von der ARGE, ich hätte auf ihre Aufforderung nicht reagiert, eine Bescheinigung über Nichterhalten von Weihnachtsgeld einzureichen. Natürlich mit Androhung von Sanktionen. Ich hatte nie ein Schreiben erhalten.
Dann bekam ich einen Stellenvorschlag über ein befristetes Arbeitsverhältnis. Ich habe es abgelehnt. Immerhin bin ich Teilzeit beschäftigt, dies aber Dauerhaft. Natürlich erhielt ich eine Sanktion. Das hat mir den Rest gegeben. Ich würde nach Ablauf der Frist ja komplett arbeitslos sein.
Ich habe mir nach meiner Scheidung, wo absolut nichts von dem Hausrat bekommen habe, nicht einmal meine ganze Kleidung, wieder ein Leben aufgebaut. Ich bin aus der Ehe geflohen, wo es hieß, mach dies und das sonst gibts Schläge oder Vergewaltigung. Danach wurde ich verfolgt und bedroht, gleichzeitig hieß es vom Jugendamt, mach dies und jenes und sag dies und das nicht sonst passiert was. Und jetzt ist es die ARGE, die mir droht. Ich muss ständig aufpassen, was ich sage und darf mich nicht ohne Genehmigung von meinem Wohnort entfernen.
Seit etwa 3 Wochen komme ich von einer Angstattacke in die Nächste. Wenn ich an den Briefkasten gehe, wenn das Telefon klingelt. Sogar auf Arbeit hat es mich überfallen, und ich habe mich ewig auf der Toilette eingeschlossen.
Mein Freund meinte, ich muss mal weg von allem und hat uns Urlaub gebucht. Ich hatte mich wahnsinnig gefreut. Bis zu dem Zeitpunkt, wo ich bei der ARGE meinen Urlaub genehmigen lassen wollte. Ich griff zum Hörer zwecks Termin ausmachen, da ging nichts mehr. Seit Tagen schon denke ich mir abends, morgen Früh reißt du dich zusammen und rufst an. Kaum mache ich morgens die Augen auf, ist die Angst wieder da. Jetzt habe ich auch noch Angst, mit meinem Freund zu telefonieren, weil er mich zu dem Anruf drängt.
Heute hatte ich einen Termin beim Psychiater. Ich habe Medikamente bekommen. Es kann aber Wochen dauern, bis sie anschlagen.
Verwandte meinen, ich sollte michkrankschreiben lassen. Sie sagen, ich sehe schlimmer aus wie zu Zeiten meines Scheidungskrieges. Aber ich will doch zu meiner Arbeit gehen.
Danke fürs Zuhören und sorry, dass es so lang wurde
ich bin neu hier und habe natürlich ein (für mich riesengroßes) Problem:
Ich war einmal verheiratet und wegen der Erziehung meiner Kinder teilzeitbeschäftigt. Ich bin von meinem Mann wegen Gewalt in der Ehe weg. Nach meinem Auszug hat er mich über ein Jahr bedroht und verfolgt.
Ich erhielt keinerlei Hilfe, es wurde als Ehestreitereien abgetan. Ich war mir nirgendwo sicher und damit fingen meine Angstzustände und Depressionen an. (ich sollte noch erwähnen, dass ich seitdem zu meinem Teilzeitlohn ALG II erhalte) Ich ging zum Psychiater und hatte Psychotherapie.
Seit gut einem Jahr kam ich alleine zurecht. Jedenfalls war alles nicht mehr so schlimm. Ich hatte mir mein regelmäßiges Leben eingerichtet und diese Regelmäßigkeit gab mir Halt.
Natürlich sollte ich mir eine Vollzeitbeschäftigung suchen. Das war mir klar, wollte ich auch, ich wollte niemals Geld schmarotzen. Der Arbeitsmarkt ist nicht prickelnd. Meist werden eh Teilzeitstellen angeboten oder befristete, ich fand nichts.
Mein Druck nahm wieder zu. Meinem Arbeitgeber konnte ich ja nichts erzählen. Bevor ich eine neue Stelle hätte, hätte er schneller eine neue Kraft für mich. Somit war ich während meiner Arbeitszeit berufstätig und danach die Arbeitslose. Während der Arbeitszeiten vermied ich es, wo nur möglich, mit Kollegen zu sprechen, nur um mich nicht zu verplappern.
Bei Terminabsprachen zwecks Vorstellungsgespräch, wenn ich wegen meiner Arbeit nicht konnte, wurde ich oft angemeckert, ob ich denn nun eine Arbeit suche, wenn ich keine Zeit für ein Vorstellungsgespräch hätte.
Hatte ich es mal zu einem Vorstellungsgespräch geschafft, kam der nächste Anpfiff, weil ich meinen derzeitigen Arbeitgeber nicht nennen wollte.
Dieses *Doppelleben* begleitet mich ständig.
Jetzt vor kurzem hatte mein Vater wieder eine schwere Krebsoperation. Es gab Komplikationen und ich wollte ihn besuchen. Nur wohnt er 300 km entfernt. Natürlich war bei der ARGE am Telefon ständig besetzt, um meine Ortsabwesenheit zu melden. Als ich genau diese Situation schon einmal hatte, wurde ich unhöflich gefragt, warum ich mich so kurzfristig abmelde *haha* Mein Vater sucht sich seine Operationszeiten nicht selbst aus. Jedenfalls wurde meine Angst bei jedem Wählversuch größer, bis ich schließlich aufgab und nicht fuhr.
Im Januar bekam ich ein Schreiben von der ARGE, ich hätte auf ihre Aufforderung nicht reagiert, eine Bescheinigung über Nichterhalten von Weihnachtsgeld einzureichen. Natürlich mit Androhung von Sanktionen. Ich hatte nie ein Schreiben erhalten.
Dann bekam ich einen Stellenvorschlag über ein befristetes Arbeitsverhältnis. Ich habe es abgelehnt. Immerhin bin ich Teilzeit beschäftigt, dies aber Dauerhaft. Natürlich erhielt ich eine Sanktion. Das hat mir den Rest gegeben. Ich würde nach Ablauf der Frist ja komplett arbeitslos sein.
Ich habe mir nach meiner Scheidung, wo absolut nichts von dem Hausrat bekommen habe, nicht einmal meine ganze Kleidung, wieder ein Leben aufgebaut. Ich bin aus der Ehe geflohen, wo es hieß, mach dies und das sonst gibts Schläge oder Vergewaltigung. Danach wurde ich verfolgt und bedroht, gleichzeitig hieß es vom Jugendamt, mach dies und jenes und sag dies und das nicht sonst passiert was. Und jetzt ist es die ARGE, die mir droht. Ich muss ständig aufpassen, was ich sage und darf mich nicht ohne Genehmigung von meinem Wohnort entfernen.
Seit etwa 3 Wochen komme ich von einer Angstattacke in die Nächste. Wenn ich an den Briefkasten gehe, wenn das Telefon klingelt. Sogar auf Arbeit hat es mich überfallen, und ich habe mich ewig auf der Toilette eingeschlossen.
Mein Freund meinte, ich muss mal weg von allem und hat uns Urlaub gebucht. Ich hatte mich wahnsinnig gefreut. Bis zu dem Zeitpunkt, wo ich bei der ARGE meinen Urlaub genehmigen lassen wollte. Ich griff zum Hörer zwecks Termin ausmachen, da ging nichts mehr. Seit Tagen schon denke ich mir abends, morgen Früh reißt du dich zusammen und rufst an. Kaum mache ich morgens die Augen auf, ist die Angst wieder da. Jetzt habe ich auch noch Angst, mit meinem Freund zu telefonieren, weil er mich zu dem Anruf drängt.
Heute hatte ich einen Termin beim Psychiater. Ich habe Medikamente bekommen. Es kann aber Wochen dauern, bis sie anschlagen.
Verwandte meinen, ich sollte michkrankschreiben lassen. Sie sagen, ich sehe schlimmer aus wie zu Zeiten meines Scheidungskrieges. Aber ich will doch zu meiner Arbeit gehen.
Danke fürs Zuhören und sorry, dass es so lang wurde