Ich kann mir eine komplette Vereinheitlichung nicht vorstellen. Ganz einfach,weil die nationalen Voraussetzngen unterschiedlich sind. Das fängt schon damit an, dass bestimmte Lebensmittel logischerweise dort günstiger angeboten werden können, wo sie produziert werden, weil die Transportkosten wegfallen. Ich denke da zum Beispiel an Südfrüchte, die bei uns schlicht nicht wachsen.
Dazu kommt eine ganz unterschiedliche Mentalität und etwas, was ich Mindset nennne, ich habe einfach noch kein deutches Wort gefunden, dass es wiklich trifft. Mal ein Beispiel: Nachteilsausgleiche für Schwerbehinderte wie Zusatzurlaub, Kündigungsschutz usw. Als ich Freunden in England davon erzählte, schauten die mich völlig verständnislos an. So etwas gibt es dort nicht, das wäre "positive dicrimination". Aus dem selben Grund muss sich dort auch kein Rollstuhlfahrer irgendwo anmelden, um Hilfe beim Einsteigen in eine Zug zu bekomen oder so. Auch das wäre Diskriminierung. Andererseits geniese ich die Einstellung der Menschen dort: In Deutschland sieht man immer zuerst die Behinderung und damit ist mn ein Problem. In Grossbritannien sieht man den Menschen. Okay, der hat ein Handicap, aber Probleme sind zum Lösen da. Das ist so toll. Ich möchte da gar keine Gleichmacherei.
Icharbeite ja täglich mit Menschen aus verschiedenen Ländern zusammen. Als wir angefangen haben, beszimmze Standardprozesse nach Ungarn und Tchechien auszulagern, haben wir furchtbar gestöhnt. Wir sagen heute noch oft "Die können nur nach Checkliste arbeiten." Das hat Nachteile, wenn man nicht so stark mitdenkt und imme weder alles hinterfragt, aber das hat gerade bei standardisierten Arbeiten auch Vorteile, weil es einfach schneller geht. Ich werde nie vergessen, wie ich eine ungarische Kollegin in die Bearabeitung einer Ausschreibung einweisen sollte. War nur eine relativ kleine, die Unterlagen bestanden nur aus 4 Seiten. Ich telefonierte mit ihr und erkannte schnell, dass sie gar nicht wusste, was das ist, eine Ausschreibung. Als nächstes musste ich feststellen, dass sie die Unterlagen nichtgelesen hatte. Als ich sie fragte, warum nicht, bekam ich die Antwort: "Mir hat niemand gesagt, dass ich das tun soll und auf meiner Checkliste steht das auch nicht." Was bei uns Kopfschütteln verursacht und wo wir uns fragen, wie man so überhaupt arbeiten kann, das ist für die ungarischen Kolegen ganz normal. Ganz toll sieht man das auch an solche Dingen wie Termineinhaltung. Dem Deutschen ist das heilig, dass Termine eingehalten werden. Aber sagt mal einem Inder "Ich brauche das bis morgen 10.00 Uhr." Der sieht das vielleicht alsien Anregung und mit viel Glück habe ich das dann vieleicht um 12, vielleicht aber auch erst in 3 Tagen....
Am Anfang haben wir geflucht und gedacht, dass das niemals funktionoren wird. Inzwischen wissen wir diese Unterschiede zu nutzen und eben jeden so einzustezen, wie er dem Unternehmen den meisten Gewinn bringt.