mal im Ernst Tatsache ist, auch Dir sind die Hintergründe dieser Tat nicht bekannt, Du phantasierst mal wieder. Was Du unter dem Stichwort "Klartext" schreibst, ist Deine Interpretation der Dinge, die jeder faktischen Grundlage entbehrt. Offensichtlich bist Du nicht in der Lage, halbwegs sachliche Beiträge zu schreiben. Jedenfalls habe ich bisher noch keinen lesen können.
Mal angenommen, die Frau war/ist nicht "verrückt", dann kann es sich wohl wirklich nur um tiefe Verzweiflung handeln, die einen Menschen dazu treibt, mit einer Waffe in die ARGE zu spazieren. Verstehen könnte ich das dann irgendwie schon, wenn ich es auch nicht richtig finde.
Hallo mercator,
das von dir angeführte Zitat stammte nicht von mir. Dennoch gehe ich davon aus, daß dein Vorwurf auch mich meint.
Du relativierst auf eine Art die alles entschuldigen könnte. Damit machst du die Opfer zu Tätern, machst Gegenwehr zu Angriffen.
Es spielt schlichtweg keine Rolle ob die Dame krank, verrückt, unter Drogen, oder ganz vernünftig war. Es spielt auch keine Rolle ob sie zur Waffe gegriffen hat weil sie beleidigt wurde, oder ausgelacht, oder falsch behandelt, oder weil ihr die Farbe der Krawatte des SB nicht gefallen hat. Das sind/wären alles nur oberflächliche Auslöser die als Symptom anzusehen sind. Umstände, die bei jedem anderen anders ausfallen können.
Die zugrunde liegende Probleme, und der Grund warum die ARGE für einen Amoklauf gewählt wurde, sind anderer Natur. Es wurde per Gesetz beschlossen, daß wir in die ALV einzahlen sollen, aber nichts herausbekommen dürfen. Es wurde per Gesetz beschlossen, daß Arbeitslose auf einen guten Teil ihrer Rechte verzichten sollen. Und es wurde per Gesetz beschlossen, daß Grundgesetzverstöße rechtens seien. Die Folge ist ein Repressalienapparat der per Gesetz im Recht ist, selbst wenn er im Unrecht ist. Und eine Rechtlosigkeit der Arbeitslosen, selbst wenn sie im Recht sein sollten. Im 3. Reich nannte man diese willkürliche Legitimierung einiger weniger zum Nachteil aller anderen, das Ermächtigungsgesetz. Und die Ermächtigten haben ihre Ermächtigung rücksichtslos von Vasallen durchdrücken lassen.
Heute finden wir ähnliches in der BRD. Da darf man sich nicht über Gegenwehr wundern. Manche beschreiten den rechtlichen Weg, andere den individuellen.
Wären die Deutschen nicht von der Erziehung her träge, botmäßig und unterwürfig, dann hätte es schon vor Jahren Tumulte anstelle der Montagsdemos gegeben. So müssen wir uns einfach etwas gedulden. Täglich wird den Arbeitslosen Frust eingehämmert. Täglich kommt der Moment des gewaltsamen Durchbruchs dieses Frustes näher.
Speyer zeigte den Extremfall wie es ausgeht, wenn man die Hilfe des Staates braucht; aber sie nicht selbst holen kann.
Und Aachen zeigt uns den Extremfall wie man sich gegen den Staat wehrt. Wobei es nur eine Frage der Zeit ist, bis dieser Extremfall zur Regel wird.