AW: 25.09.2018 21:45 ARD: Report Mainz "Arm durch Krankheit. Trotz Erwerbsminderungsrente stehen Millionen vor Altersarm
Hallo RobbiRob,
Wer wirklich 35 Jahre und mehr Vollzeit gearbeitet hat, sollte auch meiner Meinung nach eine auskömmliche Rente haben.
Das sehe ich auch so, auch von der Höhe her.
Dem sollte das sicher auch genau so als EM-Rente zustehen, wenn er dann gesundheitlich nicht mehr
KANN ... da sind wir uns sicher einig ...
Männe hat sich in jungen Jahren die Knochen im Autobahnbau kaputt gearbeitet, damals hatte er ein überdurchschnittliches Einkommen bis dann seine Bandscheiben in die Brüche gingen, da wurde er entlassen und irgendwann fürs Büro umgeschult.
Da wollte ihn aber schon kein AG mehr mit Mitte 40 und ohne Berufserfahrung also war er "dumm" genug bei einem Sicherheits-Unternehmen anzufangen.
Er wollte arbeiten und nicht bis zur Rente arbeitslos bleiben, so hat er auch noch gute 35 Jahre voll bekommen ...
Immer in Vollzeit und zuletzt für 4,20 € die Stunde sogar mehr als "Vollzeit", denn unter 200 Stunden im Monat lohnte sich das Einkommen gar nicht erst.
Hartz 4 zum "Aufstocken" gab es damals noch nicht und Sozial-
HILFE hätte er schon gar nicht bekommen (nein, da wohnten wir noch nicht zusammen) was "Besseres" hat er nicht mehr gefunden, bis er 2006 dauerhaft krank wurde.
Mehrstunden / Überstunden gehen aber nicht in das reguläre Einkommen (lt. Arbeitsvertrag = 40-Stunden-Woche), was dann schon bei Krankengeld und ALGI sehr hart auf die Füße des Geringverdieners fällt.
Den Mindestlohn gab es erst als er schon nicht mehr arbeiten
KONNTE , so hatte er fast 10 Jahre wenigstens den Stolz nicht arbeitslos zu sein ...

Für seine mickrige EM-Rente musste er dann noch 2 Mal den Antrag stellen und sich von den DRV-Gutachtern "dumm" kommen lassen ... als wäre er nur zu faul zum Arbeiten.
Bei der Bewilligung ab 2010 bekam er deutlich weniger als 600 € für seine "Lebens-Arbeitsleistung" (da lagen die Zurechnungszeiten noch bei 60 Jahren), bei den jährlichen Anpassungen gibt es ja auch entsprechend weniger, je geringer die Rente ohnehin schon ist.
Die richtigen Problemfälle mit Vollzeit und Niedriglohn werden also erst in Zukunft geballt kommen.
Die sind also schon längst da, er war ja nicht der Einzige der für solchen "Lohn" 12-Stunden-Schichten geleistet hat, in dieser Branche übrigens als 1. "Tariflohn" beschlossen von der Gewerkschaft mit dem musikalischen Namen für das Sicherheitsgewerbe ....
Inzwischen liegt seine EM-Rente knapp über 600 € im Jahr 2018, das interessiert aber Niemanden weiter, denn er nimmt ja (trotzdem) keine Sozial-Leistungen in Anspruch, er hat ja eine Ehefrau, die sogar ein wenig mehr EM-Rente bekommt nach fast 40 Arbeitsjahren und der Erziehung von 2 Kindern.
Kennengelernt haben wir uns erst vor 20 Jahren, an meiner Rente und der Erziehung war er also (eigentlich) nicht beteiligt (dafür kann er ja
NIX 
) trotzdem habe ich jetzt dafür zu sorgen, dass es ihn finanziell auch gut geht, denn von
KEINEM Amt bekommen wir irgendwas dazu ...
Wenn ich dann irgendwo lese, dass man solche "Niedriglohn-Renten" (ganz allgemein) etwas "aufbessern" möchte, weil die Leute ja nichts dafür können, dass sie so schlecht bezahlt wurden viele Jahre, dann keimt eine winzige Hoffnung auf, dass sich für ihn mal was zum finanziellen Vorteil ändern könnte.
Wenn es die denn gibt, denn die meisten wollen das gar nicht.
Die Arbeit will vielleicht keiner unbedingt machen aber es gibt ja genug Menschen, die es trotzdem tun (und die müssen auch nicht unbedingt ungelernt und unintelligent sein, mein Männe hat 3 Berufe) mancher fühlt sich eben damit "wohler", als mit dem Geld vom Amt ...
Bei solchen (eigentlich guten Ideen) kommt dann gleich der Gedanke hinterher, dass es wieder eine "Bedürftigkeits-Prüfung" geben soll, z.B. ob der Partner nicht genug Geld hat ...
Warum hat ein Mensch der viel (für wenig Geld) gearbeitet hat keinen Partner-Unabhängigen (ganz persönlichen) Anspruch auf ein menschenwürdiges Leben und eine ausreichende eigene (EM)-Rente ???
MfG Doppeloma