Wenn Du nun aber schon den Terminus "verantwortlich" ins Spiel bringst, gestatte mir eine weitere Frage oder auch mehrere Fragen. Wo fängt Deine Verantwortung an, wo hört sie auf? Was ist Deine Verantwortung?
Nun, ich will hier mal ansetzen. Meine Verantwortung, sofern ich diese besitze läge sicherlich und durchaus darin, Spätzündern in der Sortierung ihrer, sagen wir mal Zündfolge etwas unter die Arme zu greifen.
Nun aber werter Cat bin auch ich nur ein Mensch, mit begrenzten Fähigkeiten und Ressourcen. Dahingehend auch nur bis zu einem bestimmten Punkte belastbar. Wie wohl ein jeder.
Was ich damit sagen will: Menschen den Schubs in die richtige Richtung zu geben oder sie dabei zu unterstützen ist sicherlich völlig legitim. Nur aber stellt sie die Frage mit welchem Aufwand und unter Verwendung welcher Energien? Kann man einem Blinden die Farben erklären, wenn der Blinde sich auch noch bewusst taub stellt? Ist es nicht auch müssig, zu versuchen, "Spätzündern" ihr altes Weltbild in Frage zu stellen, von welchem sie partout aber nicht ablassen wollen, weil sie es für sich als die bequemste und störungsfreiste Variante entdeckten, in ihrem Leben und in der Gesellschaft ihre Platz meinen gefunden zu haben?
Denn, wo fängt dann die Verantwortung eines, wie soll man es nennen? - eines "Erklärers" an und wann beginnt die Eigenverantwortung des anderen, anzufangen, über den Tellerrand hinaus zu schauen und auch seine Verpflichtung als Mitglied in einer Solidargemeinschaft oder Familie, in einem Betrieb oder sonst wo Verantwortung zu übernehmen?
Ist nicht auch ein wenig eigenes, logisches Denkverhalten vorauszusetzen? Wo bleibt denn die Eigenverantwortung? Ist denn wirklich davon auszugehen, dass erwachsene Menschen in ihrer Wahrnehmung auf Grund von medialen Beeinflussungen soweit in einer irrationalen Welt leben, dass man sie neu erziehen muss? Wohl nicht, meiner Ansicht nach.
Ich habe das gemacht Cat, sehr oft und über einen ziemlich langen Zeitraum. Eigentlich schon seit 2003, mit Beginn von Hartz I, wo es schon mit der Einrichtung der PSA krieselte. Begonnen habe ich mich mit sozialen Belangen auseinander zu setzen noch im Jugendalter als Gruppenleiter einer CAJ-Jugendgruppe zur damaligen Zeit.
Es war eigentlich schon klar, dass weitere Hartz-Versionen folgen werden, denn sonst hätte man es bei Hartz belassen und nicht Hartz I genannt. Man labert sich förmlich fusselig, man macht sich regelrecht selbst zum Deppen der Nation, um den Menschen nur auf einen Umstand aufmerksam machen zu wollen, der mehrheitlich negiert wird. Ja heute sogar noch.
Ich für meinen Teil haben diesbezüglich resigniert. Ich hege daher keine Ambitionen mehr mich einzusetzen, meine Zeit immer und immer und immer wieder für andere einzusetzen, während eben diese alle Informationen, die man ihnen zukommen lassen möchte abwehren und versuchen damit nicht konfrontiert zu werden. Informationsressistente müssen halt die persönlichen Erfahrungen machen, finde ich. Andere Perspektiven sehe ich nicht, bzw. für mich nicht mehr.