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Ein Fillialleiter packt aus: Beim zweitgrößten Discounter-Unternehmen Netto werden unbezahlte Überstunden systematisch einkalkuliert. Der Discounter spricht von "Einzelfällen". VON ANDRÉ SEIFERT
Es gibt Tage, da kann Joachim Schulz nicht mehr. Der Mann, der aus Angst, arbeitslos zu werden, seinen richtigen Namen nicht nennen will, hat im zurückliegenden Jahr mehr als 1.000 Überstunden geleistet. Unbezahlte Überstunden. "Ich arbeite jeden Tag mindestens 12 Stunden", sagt Schulz, der für einen Discountmarkt in einer Stadt in Sachsen-Anhalt verantwortlich ist. "Es gibt 13-, 14-, 15-Stunden-Tage, teilweise von 5 bis 21.30 Uhr." "Sittenwidrig" und "kriminell" sei es, wie sein Arbeitgeber mit seinen Mitarbeitern umgehe.
Sein Arbeitgeber, das ist die Netto Marken-Discount AG & Co. KG mit Hauptsitz im bayerischen Ponholz. Kein anderes Unternehmen der Discounterbranche hat in den vergangenen Jahren so stark expandiert. Im Jahr 2005, als Netto von der Edeka-Gruppe übernommen wurde, begann das Wachstum. Zuerst übernahm Netto 2007 den Discounter Kondi. Und im vergangenen Jahr erlaubte das Kartellamt die Übernahme des Konkurrenten Plus. Inzwischen gibt es fast 3.800 Netto-Filialen in Deutschland. Mehr Märkte haben nur Aldi Nord und Aldi Süd zusammen. Die Leidtragenden dieses rasend schnellen Wachstums sind die Mitarbeiter...
Ausbeutung bei Discounter Netto: 1.000 unbezahlte Überstunden - taz.de
Gruss
Paolo